Für heute war eigentlich eine kurze und leichte Etappe angedacht - nur 62km. Wie aber so oft, kommt es anders.
Ein Hügel folgte dem andern, ständig ging es bergauf und bergab, teils durch schöne Landschaften. Bei diesem kleinen See war übrigens angeschrieben: Achtung Krokodil.
Die letzten Kilometer solte ich laut Komoot mit der Fähre zurücklegen. Ich fuhr also zur Anlagestelle. Es sollte noch 3/4 Stunde vergehen, bis die Fähre kommen würde. Bei der Aussicht ist das kein Problem.
Als die Fähre in die andere Richtung vorbei kam (die Fähre hat mehrere Anlegestellen), habe ich einen Matrosen gefragt, ob ich mein Velo auf die Fähre nehmen kann. Er sagte mir, dass diese Fähre keine Fahrräder mitnimmt. So blieb mir nichts anderes, als mit Komoot eine Landroute zu planen. Das waren 12km zusätzlich. Komoot schickte mich durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Leider waten die Wege weniger toll., teils ging es über Stock und Stein, teils durch hohes Gras, teils sah man nur die Spur eines Weges. Das ganze war ein anspruchsvolle Montenbike Strecke. Hier ein Bild vom Weg
In Karlskrona findet dieses Wochenende ein grosses Volksfest statt, mit Konzert, Karussell, Riesenrad, Schiessbuden usw... und mein Hotel mittendrin. Das wird wohl eine unruhige Nacht...
Kurz nach Karlskrona ging es einen 《Backen》von 0 auf 100m hinauf. Danach war eine schöne Hochebene. Der Weg führte durch Wälder. Gelegentlich war ein See......
...oder das Meer zu sehen
Später holte mich ein Radler aus München ein. Auch er will die Ostsee umradeln. Jeden Sommer nutzt er 2-3 Wochen . Dieses Jahr ist er in Trelleborg gestartet und will bis nördlich von Stockholm fahren. Er setzte am Abend noch auf Öland hinüber, während ich in Kalmar auf den Zeltplatz übernachtete.
In Kalmar muss man die Fähre nehmen, um auf Öland zu gelangen. Über die Brücke dürfen keine Fahrräder.
Öland ist eine wunderschöne Insel. Zuerst ging es kreuz und quer über die Insel, später dann der Küste entlang. Es gab viele kleine Windräder und eine abwechslungsreiche Landschaft.
Bei der Mittagspause habe ich einen Schweden kennengelernt. Er fährt an einem Tag mit seinem Gravelbike 200km, hat aber kein Gepäck dabei. Es war ein interessanter Austausch. Er riet mir 《Kroppkakor》 eine Spezialität von Öland zu versuchen. Es handelt sich dabei wohl um eine Art Knödel. Mein Zelt steht nun direkt am Meer.
Eigentlich wollte ich einen Tag Urlaub auf Öland machen. Der Camping war relativ weit vom nächsten Ort entfernt und beim Camping hatte es keine Verpflegungsmöglichkeiten. So entschied ich mich, die nächste Etappe auf zwei Tage auszudehnen. Dies war eine gute Entscheidung, da die Fähre aufs Festland nur 2x am Tag um 11.00 und um 18.00 fährt. Da ich 40 km bis zur Fähre hatte, hätte ich sehr sehr früh los müssen. Die Überfahrt dauert 2 Stunden. So nahm ich es gemütlich. Auf dem Weg zur Fähre sah ich auch diesen Steinkreis:
Ich war bereits um 15.00 Uhr bei der Fähre und habe mir den Hafen angeschaut. Dabei habe ich Josef aus Österreich kennengelernt. Auch er ist mit dem Fahrrad unterwegs. Er will nach Gotland und dann nach Malmö. Auch will er noch 14 Tage in Portugal und 14 Tage in Griechenland radeln. Wir hatten eine kurzweilige Zeit auf der Überfahrt und haben uns über unsere bisherigen Reisen und unser GPS unterhalten. Eine interessante Begegnung.
Der Campingplatz in Oskarshamn war bereits geschlossen. Ich fand trotzdem ein Plätzchen zum Schlafen.
Heute ging es zum grossen Teil auf Gravel-Pisten durch wunderschöne Waldgebiete. Zum Teil habe ich eine halbe Stunde niemanden gesichtet.
Heute war es ein richtiger Marathon, von den 103km waren etwa ein Drittel auf Naturstrassen, ein paar Kilometer aber auch auf der E22, eine stark befahrene Strasse, immer wieder rauf und runter und das ganze bei bis zu 35 Grad.
Auf den ersten 20km, auf Naturstrasse quer durch den Wald, sah ich nur zwei Reiseradler, ein Auto und ein Reh, das 5-6 Meter vor mir die Strasse gequert hat.
Übernachtet habe ich auf einem Campingplatz auf dem viele Deutsche waren. Viele hatten Boote dabei, mit denen sie auf dem See herumfuhren.
Es sollte eine Etappe von 70km werden. Zuerst gings durch wunderschöne Wälder. Nach etwa 40km kam ich nach Söderkrog, mit dieser wunderschönen alten Ruine.
Hier musste ich eine Fähre nehmen. Als ich auf die Fähre gewartet habe, begann es zu regnen und so sollte es den ganzen Tag werden. Der Regen war teils heftig und ich war trotz Regenkleidung bald durchnässt.
Ich entschied mich dann nicht den anvisierten Campingplatz anzufahren, sondern bis zum nächsten Hotel, das auf meiner Route lag, durchzufahren. Ganz durchnässt kam ich in Nyköping im Hotel an.
Selbst mein Händy hat soviel Wasser abbekommen, dass ich es vorerst nicht mehr laden konnte.
Nach den anstrengenden letzten zwei Tagesetappen habe ich heute ausgeschlafen und bin erst nach 10.00 Uhr los. Den ganzen Tag ging es entlang einer mässig befahrenen Landstrasse. Plötzlich kommt mir ein Radfahrer entgegen. Er winkte und da erkannte ich, dass es Josef aus Österreich war, mit dem ich auf der Fähre von Öland nach Oskarshamn war. Wir hielten einen kleinen Schwatz und er erzählte mir von seinen Erfahrungen von Gotland.
Am Abend war ich auf einem kleinen Campingplatz an einem See.
Meine letzte Etappe auf dem Weg nach Stockholm. Da für 14:00 Regen angesagt war, hoffte ich vorher in Stockholm zu sein. Die ersten 2km waren Naturstrassen und dann wurde die Naturstrasse unbefahrbar, da faustgrosse Steine überall auf dem Weg waren. Es blieb mir nichts anderes als 2km das Rad zu stossen. Insgesamt hatte ich zwei Fähren bis Stockholm
Obwohl ich erst gegen 4 Uhr in Stockholm im Hotel war, hatte ich Glück. Es hat nicht geregnet.
Insgesamt habe ich in dieser ersten Etappe 1932km und 10120Hm gemacht.
In Stockholm haben meine Frau Susi, mein Sohn Achim und ich noch eine wunderschöne Woche verbracht.