Von Genf ans Mittelmeer

Mit meinem Freund Johann bin ich im Sommer 2018 die Via Rhôna von Genf bis ans Mittelmeer gefahren. Leider ist mein Freund im Dezember 2018 verstorben, so dass dies leider unsere letzte gemeinsame Reise war.

(705 km ; 38 h 50' ; 18,3 km/h ; 2324 Hm) 


Mi. 11.07.2018: Bösingen - Seyssel

(64 km ; 4 h 10' ; 15,2 km/h ; 607 Hm)

Ich bin mit dem Velo nach Gümmenen gefahren und habe dort den Zug genommen. Johann ist dann in Kerzers zugestiegen und wir sind mit dem Zug über Neuenburg nach Genf gefahren.

Von Genf sind wir über die Via Rhona zum Teil über ziemlich schlechten Schotterwegen und happigen Steigungen nach Seyssel geradelt. Das Hotel in Seyssel war fest in Schweizerradlerhänden. Einige dieser Radler haben wir später immer wieder getroffen. 


Do. 12.07.2018: Seyssel - Morestel

(88 km ; 4 h 50' ; 18,3 km/h ; 291 Hm)

Heute hatten wir bessere Wege und erst noch bedeutend weniger Steigungen. Auch das Hotel in Morestel war fest in Schweizerhand. Bereits während der Fahrt sind wir mit Bruno und Ursi ins Gespräch gekommen. Am Abend haben wir zusammen den Apero genommen. Es waren angeregte Gespräche mit diesen begeisterten Radfahrern.


Fr. 13.07.2018: Morestel - Lyon

(105 km ; 5  h 50' ; 18 km/h ; 435 Hm)

Kurz nach dem Start in Morestel hatte eine Fahrerin einer Schweizer Radlergruppe einen Unfall. Sie hatte grosse Schmerzen. Später haben wir erfahren, dass sie einen Fuss gebrochen hatte.  Der Weg war teilweise schlecht ausgeschildert und wir haben uns ziemlich verfahren. Kurz vor Lyon haben wir Bruno und Ursi wieder getroffen. Sie haben sich entschlossen im gleichen Hotel in Lyon zu übernachten wie wir. Am Abend haben wir uns noch Lyon angeschaut.


Sa. 14.07.2018: Lyon - Serrièrs

(85 km ; 5 h ; 16,8 km/h ; 302 Hm)

Wir wurden immer wieder Hügel hinaufgeschickt um dann gleich wieder hinunterzufahren. Die Ausschilderung war miserabel. Zudem hatte Bruno noch einen Platten. Er erwies sich als ausgezeichneter Mechaniker. Wir waren alle ziemlich müde und sind einzeln in Serrièrs eingetroffen. Johann war natürlich der erste und war schon beim Bier als ich eingetroffen bin.


So. 15.07.2018: Serrièrs - Valence

(62 km ; 3 h 25' ; 18,2 km/h ; 136 Hm)

In der Nacht hatte es gestürmt und der Radweg, der hier wieder sehr gut ausgeschildert war, war übersät mit Ästen. An einer Stelle war ein Baum umgefallen. Bruno wollte sein Velo mit Anhänger darüber schieben, dabei ist die Anhängervorrichtung völlig verbogen. Nur Dank der Hilfe eines Anwohners konnte der Schaden behoben werden. Sonst kamen wir trotz der grossen Hitze (>30°) gut vorwärts und waren bereits früh in Valence. Am Abend haben wir zusammen mit dem Besitzer der Pension, seiner Familie und seinen Bekannten das Finale der Fussballweltmeisterschaft im Fernsehen angeschaut. Da Frankreich gewonnen hat, war nachher einiges los auf den Strassen.


Mo. 16.07.2018: Valence - Montélimar

(74km ; 4 h 07' ; 17,9km/h ; 215 Hm

Auch heute war es sehr warm, teils über 35 Grad. Trotzdem war es mit dem Fahrtwind und dem leichten Mistral (von hinten) angenehm zum Fahren. Zudem hatte Bruno unsere Ketten geölt. Wir hatten aber einen enormen Getränkeverbrauch. 


Di. 17.07.2018: Montélimar - Orange

(74 km ; 3 h 35' ; 20,2 km/h ; 189 Hm)

Irgendwie haben wir bei unserer Planung einen Tag zu viel eingeplant. Das Hotel in Arles haben wir von zu Hause aus reserviert. Deshalb haben wir uns entschlossen die Variante über Orange zu fahren und da wir in Avignon kein Hotel fanden (es war ein Theaterfestival), wollten wir in Oranges für zwei Nächte bleiben. Bruno und Ursi aber wollten schon bald nach Hause und auf direktem Weg nach Arles. Den ersten Teil fuhren wir noch zusammen, unter anderem über eine lange Hängebrücke, die für Velofahrer und Fussgänger gemacht scheint. 

Heute haben wir auch ein englisches Paar (so um die 75) getroffen. Das von Dover bis nach Marseilles geradelt ist und jetzt wieder auf dem Rückweg war. Der Mistral hat uns nach dem Abschied von Uri und Bruno förmlich nach Oranges getragen.


Mi. 18.07.2018: Orange - Avignon - Orange mit dem Zug

Mit dem Zug sind wir von Oranges nach Avignon gefahren und haben uns einen schönen Tag in Avignon gemacht und einige Sehenswürdigkeiten angeschaut.


Do. 19.07.2018: Orange - Tarascon

(66km ; 3 h 25'; 19,5 km/h ; 92 Hm)

Auch heute war es wieder sehr heiss und wir kamen ausgetrocknet in Tarascon an. Vor allem um Avignon hatten wir recht viel Verkehr. Tarascon ist ein kleiner sehenswerter Ort. In einem kleinen Ort haben wir ausgezeichnet zu Mittag gegessen, erst später haben wir gesehen, dass der Wirt einen Michlin-Stern hat. Aber das Essen war relativ günstig, nur das Bier war extrem teuer :)


Fr. 20.07.2018: Tarascon - Arles

(26 km ; 1 h 25' ; 18,1 km/h ; 35 Hm)

Eine kurze Fahrt brachte uns heute nach Arles. So hatten wir viel Zeit, Arles zu besichtigen und zu kulinarischen Höhenflügen (Noix de Saint jacques an einer Vanillesauce)


Sa. 21.07.2018: Arles - Plage Napoleon - Port St. Louis

(61 km ; 2 h 45' ; 21,9 km/h ; 22 Hm)

Heute sind wir von Arles über Port St. Louis durchs wunderschöne Rhonedelta zum Plage Napoleon geflogen. Dank des starken Mistrals (und ohne Gepäck, das im Hotel blieb) erreichten wir teils um die 30km/h. Dort haben wir uns ins Mittelmeer gestürzt. Etwas weniger lustig war dann der Weg zurück gegen den Mistral. In Portes St. Louis haben wir uns entschlossen mit einem Taxi zurück nach Arles zu fahren. 


So. 22.07.2018: Arles - Lyon - Bern - Bösingen

Mit dem Zug sind wir aus Versehen in der 1. Klasse von Arles nach Lyon gefahren. Da mir im Vorfeld von der SBB kein Zug von Lyon nach Genf mit Fahrradmitnahme vermittelt werden konnte, sind wir von Lyon bis nach Bern mit dem Flixbus. Zu unserer Überraschung war die Reise im Bus sehr angenehm.